Serverside Tracking: Die Zukunft der Webanalyse einfach erklärt

Vorheriger Beitrag
Buyer Personas: Der Schlüssel einer erfolgreichen Marketingstrategie
Serverside Tracking
WEBneo Blogbeitrag

Wichtige Informationen zum Serverside Tracking

Die Webanalyse ist ein wichtiger Prozess im Online-Marketing, um Einblicke in die Aktivität und das Nutzungsverhalten einer Webseite zu gewinnen. Durch die Webanalyse lassen sich wichtige Kennzahlen erfassen, etwa über das Verhalten der Nutzer, also Daten zu Verweildauer, Klicks und Scrolltiefe oder den Traffic der Seite. Diese Informationen bilden die Grundlage, um Marketingmaßnahmen zielgerichtet auszuführen und Erfolge zu messen – sei es im Bereich der SEO, Usability oder Conversion-Optimierung.

Eine moderne Form der Webanalyse ist das Serverside Tracking. Anders als bei herkömmlichen Methoden werden die Daten hier auf einem eigenen Server gesammelt. Das erhöht die Datenkontrolle und verbessert Datengenauigkeit sowie Datenschutz.

zur Anfrage















    * Pflichtfeld


    Was ist Serverside Tracking?

    Das serverseitige Tracking wird auch als Cloudbereitstellung bezeichnet und beschreibt die Erfassung von Daten auf eigenen Servern und nicht in den Browsern der Nutzer. Die Verarbeitung der Informationen geschieht durch serverseitige Tools oder sogenannte Programmierschnittstellen (APIs: Application Programming Interfaces). Diese APIs sorgen dafür, dass die gesammelten Messwerte an verschiedene Analytics- und Marketing-Tools weitergeleitet werden können.

    Was ist clientseitiges Tracking?

    Beim clientseitigen Tracking werden die Daten direkt auf dem Gerät der Nutzer erfasst und anschließend an das verwendete Analytics-Tool weitergeleitet. Das Datentracking erfolgt meist durch Cookies, Local Storage oder JavaScript. Dabei ist das beliebteste Instrument Google Analytics. Es bietet vielfältige Möglichkeiten, von der Dokumentation des Nutzerverhaltens bis zum Conversion-Tracking. Der Nachteil am clientseitigen Tracking besteht allerdings darin, dass Browsertechnologien wie Safari ITP oder Firefox ETP die Tracking-Skripte erkennen und blockieren können. Dadurch gehen wichtige Daten verloren und die Vollständigkeit der Analyse wird beeinträchtigt. Auch Cookies können ablaufen oder vom Nutzer bzw. Browser gelöscht werden und so zu ungenauen Protokollen führen.

    Serverside Tracking

    Arten des serverseitigen Trackings

    Serverseitiges Tracking gewinnt im Online-Marketing zunehmend an Bedeutung, da es mehr Kontrolle, Sicherheit und Präzision bietet. Grundsätzlich lassen sich zwei Arten Unterscheiden:

    Reines Serverside Tracking

    Bei dem reinen serverseitigen Tracking werden die Nutzerdaten nicht im Browser des Nutzers, sondern direkt auf dem Server des Unternehmens gesammelt, bevor sie an das Analytics-Tool gesendet werden.

    Für eine sichere Datenübertragung kommen sogenannte APIs (Application Programming Interfaces) und SDKs (Software Development Kits) zum Einsatz. APIs funktionieren als Schnittstellen, über die die gesammelten Daten sicher an Analytics- oder Marketing-Tools übermittelt werden – etwa Informationen zu Seitenaufrufen, Klicks oder Conversions. SDKs liefern dabei fertige Methoden, die die technische Umsetzung und Kommunikation über die APIs erleichtern.

    Ein Tag-Manager-Server übernimmt das Hosten der Daten auf der Domain der Webseite. Er ersetzt damit die Funktionen des Tag-Managers bei der clientseitigen Übertragung, die auf dem Gerät des Users passiert.

    Hybrides Serverside Tracking

    Hybrides Serverside Tracking kombiniert die clientseitige und serverseitige Datenerfassung. Ein Teil der Informationen wird weiterhin auf dem Endgerät der Nutzer gesammelt, beispielsweise durch Tracking-Skripte. Diese Daten werden anschließend an einen eigenen Server (Third-Party-Collector) weitergegeben, der die Kontrolle, Verarbeitung und Weiterleitung übernimmt. Das erlaubt, sensible Daten wie IP-Adressen zu entfernen oder Nutzer-IDs hinzuzufügen.

    Der Vorteil des hybriden Trackings besteht darin, dass die Datensammlung weiterhin im Browser stattfindet und dadurch einfacher zu integrieren ist. Aufgrund der eigenen Kontrolle und Verarbeitung der Daten durch den Third-Party-Collector werden eine höhere Sicherheit, Genauigkeit und besseres Data Enrichment möglich. Allerdings können auch Probleme auftreten, die beim clientseitigen Tracking aufkommen, zum Beispiel entstehende Datenverluste durch blockierte Cookies oder Tracking-Skripte, die von Browsern erkannt und verhindert werden. Zudem ist weiterhin die Zustimmung der Nutzer erforderlich, um den datenschutzkonformen Betrieb zu gewährleisten.

    Analysen

    Vorteile des serverseitigen Trackings

    Serverside Tracking liefert genauere Daten

    Ein wichtiger Vorteil des serverseitigen Trackings ist die höhere Genauigkeit der erhobenen Daten. Seit 2017 sorgen Browser wie Safari mit Intelligent Tracking Prevention (ITP) oder Firefox mit Enhanced Tracking Prevention (ETP) dafür, dass sogenannte Third-Party-Cookies bereits nach sieben Tagen gelöscht oder ganz verhindert werden. Browser erkennen Tracking-Skripte anhand der Drittanbieter-Domain im Code und blockieren oder schränken diese dementsprechend ein.

    Erfolgt die Datensammlung allerdings über das reine serverseitige Tracking, werden First-Party-Cookies gesetzt. Diese gelten als vertrauenswürdig und können bei Google Analytics bis zu zwei Jahre gültig sein. Dadurch lassen sich Nutzerpfade auch über längere Zeiträume beobachten und Zusammenhänge erkennen. Beim serverseitigen Tracking werden insgesamt 10 bis 20 % mehr Daten erfasst, was zu realistischeren Nutzerzahlen und genaueren Analysen beiträgt.

    Daten-Gouvernance & Data Enrichment

    Durch das serverseitige Tracking stehen eigene Rohdaten bereit, die eine flexible Nutzung und Analyse ermöglichen. Da die Daten direkt auf dem eigenen Server gespeichert werden, lassen sie sich selbstständig bearbeiten und gezielt an unterschiedliche Zielgruppen anpassen. Zudem kann eine selbstständige Anonymisierung von IP-Adressen oder das Entfernen von personenbezogenen Daten erfolgen, um den Datenschutz der Nutzer zu gewährleisten.

    Die gesammelten Informationen der Serverseite können auch mit Kennzahlen aus anderen Quellen kombiniert werden, ohne dass sensible Daten auf der Webseite sichtbar werden. Beispiele hierfür sind Angaben aus Kundenverwaltungssystemen wie Customer Lifetime Value, Einkaufshistorien oder Produkt- oder Verkaufsinformationen. Dies hilft dabei, aussagekräftigere Webanalysen zu erhalten und darauf basierend bessere marketingstrategische Entscheidungen zu treffen.

    Verbesserte DSGVO-Konformität

    Auch in Bezug auf Datenschutz bietet das serverseitige Tracking deutliche Vorteile. Sensible Daten können auf eigenen Servern bearbeitet und angepasst werden, sodass sie den geltenden Vorschriften entsprechen. Dazu gehört etwa die Anonymisierung der IP-Adresse, die laut DSGVO nicht an Unternehmen in Drittländern wie den USA übertragen werden darf. Auch personenbezogene Daten (PII), also Informationen, durch die eine Person identifiziert werden könnte, müssen entfernt werden.

    Da Google Analytics Daten standardmäßig in die USA überträgt, gilt die herkömmliche Nutzung nach diesem Artikel 44 nicht vollständig als DSGVO-konform. Eine Nichteinhaltung kann zu Bußgeldern oder zu einer Sperrung des Google Analytics Accounts führen. Das Erfassen der Daten mit einem eigenen Server ist eine Lösung für die korrekte und rechtssichere Betreibung eines Google Analytics Accounts.

    Positive Auswirkungen des Trackings auf die SEO

    Beim serverseitigen Tracking werden weniger Tracking-Skripte von Drittanbietern im Browser ausgeführt. Zudem erfolgt die Verarbeitung der Daten auf einem eigenen Server. Beides trägt zu einer Verbesserung der Ladegeschwindigkeit bei und ist dadurch Teil der Onpage-SEO. Dies wirkt sich positiv auf das Nutzererlebnis aus und sorgt für geringere Absprungraten und eine längere durchschnittliche Verweildauer auf der Webseite. Beides ist ein wichtiger Rankingfaktor für Google, weshalb das Tracking mit einem eigenen Server direkt das SEO-Ranking beeinflussen kann.

    Nachteile des Serverside Trackings

    Da es sich beim serverseitigen Tracking um eine vergleichsweise neue Herangehensweise handelt, sollte man sich auch den damit verbundenen Herausforderungen bewusst sein. Der technische Aufwand für die Einrichtung des Servers ist deutlich höher als bei der clientseitigen Nutzeranalyse. So muss der eigene Server selbst dauerhaft betrieben, gewartet und regelmäßig aktualisiert werden. Dadurch entstehen kontinuierliche Kosten durch das Hosting sowie gegebenenfalls eine Installation oder Betreuung durch spezialisierte Dienstleister.

    Auch die Verantwortung in Bezug auf die korrekte Weitergabe der Daten an Drittanbieter-Tools liegt vollständig beim Betreiber selbst. Es muss deshalb sichergestellt werden, dass alle Daten vollständig und DSGVO-konform übermittelt werden. Oft gerät beim serverseitigen Tracking die Einholung der Nutzereinwilligung in den Hintergrund. Diese ist dennoch genauso einzuholen, wie bei einer clientseitigen Erfassung, um den Datenschutz zu gewährleisten.

    Fazit zum serverseitigen Tracking

    Serverseitiges Tracking als Teil der Webanalyse sorgt für mehr Kontrolle, Datensicherheit und Genauigkeit bei der Erfassung von Nutzerinformationen. Dies führt langfristig zu besseren und aussagekräftigen Analysen, weshalb sich die Datenerfassung und -verarbeitung mit einem eigenen Server besonders für Unternehmen empfiehlt, die ihre Online-Marketing-Maßnahmen in Zukunft effizient und datenschutzkonform umsetzen möchten.

    Benötigen Sie die Unterstützung einer professionellen Agentur für die Erstellung einer nutzerfreundlichen Webseite oder bei der Optimierung Ihres SEO-Rankings?

    Als erfahrene Online-Marketing-Experten unterstützt WEBneo Sie dabei, das volle Potenzial Ihrer Website zu entfalten. Mit über 15 Jahren Erfahrung in den Bereichen Webdesign, Usability und Conversion-Optimierung entwickeln wir ganzheitliche Strategien, die technisch überzeugen, visuell ansprechen und messbare Ergebnisse liefern. Kontaktieren Sie uns jetzt für eine unverbindliche Anfrage!

    Wobei dürfen unsere Experten Sie unterstützen?















      * Pflichtfeld